SG 71 Säge

Wie bereits auf der Übersichtsseite angemerkt, wurden (reichseinheitlich) 6 % der Seitengewehre mit Sägerücken versehen.

Diese sollten als Werkzeug dienen, sowohl beim Schanzen, als auch bei der Beseitigung feindlicher Stacheldrahthindernisse (durch Umsägen der Holzpfosten).

Keineswegs waren sie als "Unteroffiziersseitengewehre" gedacht, wie so oft behauptet wird.

Wohl wird es oft so gewesen sein, daß sich die Unteroffiziere die seltenen und somit "repräsentativen" Stücke aneigneten, sie waren aber nicht ursprünglich als Statussymbole gedacht gewesen.

Es gab 2 Versionen des SG 71 Säge, unterschieden durch die Anzahl der Sägezähne.

Lange Zeit war herrschende Meinung daß die frühen Stücke (bis 1879) 27 Zahnpaare hatten, die späteren dann 22 Zahnpaare.

Anhand vorliegender Realstücke scheint es jedoch eher so zu sein, daß hier herstellerbedingte Unterschiede vorliegen, die nichts mit dem Fertigungszeitpunkt zu tun haben.

Beim vorliegenden Stück wurde die Klinge bei Simson, Suhl hergestellt, die Montage erfolgte in Erfurt.

Die Klinge hat 22 Zahnpaare.

Die Abnahme erfolgte 1880, die Waffe selbst trägt keinen Truppenstempel.