SG 71

Im Jahre 1872 wurde für das neue Infanteriegewehr M 71 ein Bajonett eingeführt.

Dieses neue Seitengewehr M 71 war vom Füsilier-Seitengewehr M 60 beeinflußt.

Das Gefäß des SG 71 ähnelte dem des FSG 60 sehr stark, hatte jedoch eine umgedrehte Verriegelung, d.h., Drücker und Feder waren im Vergleich zum FSG 60 auf der jeweils anderen Seite des Gefäßes.

Der Drücker war somit auf der glatten Rückseite, die Feder auf der gerillten Vorderseite des Messinggriffes.

Die Klinge jedoch wich komplett von der des FSG 60 ab, indem es sich hier um eine einfache Klinge mit Hohlkehle handelte, ohne Schör (im Gegensatz zum FSG 60).

Vom SG 71 gab es auch eine Variante mit Sägerücken, die einen Anteil von 6% an der Gesamtmenge hatte.

Außerdem gab es eine bayerische Variante, die sich nur in der Scheide vom Standardmodell unterschied. Diese Scheide M 76 hatte statt des preußischen Tragehakens den bayerischen Bügel für die Befestigung in der Seitengewehrtasche per Riemen, wie in Bayern üblich. Ansonsten war ein bayerisches Stück natürlich auch über die bayerische Bestempelung zu identifizieren, d.h., beim Truppenstempel (der "auf dem Kopf stand") ein vorgestelltes "B" sowie die Waffennummer auf der Außenseite der Parierstange.


Preußen:

Infanterieseitengewehr M 71

Infanterieseitengewehr M 71 mit Säge, Simson/Erfurt W80

Bayern:

bayerisches Infanterieseitengewehr M 71 mit Scheide M 76, Coppel

Sachsen:

sächsisches Infanterieseitengewehr M 71, Simson AR92 nrgl.

sächsisches Infanterieseitengewehr M 71, P.D. Lüneschloss A80



Privatstücke:

Privates Extra-Seitengewehr M 71

Privates Extra-Seitengewehr M 71 mit Gefäß ähnlich dem FSG 60 / Faschinenmesser M 64 UM